Es war einmal ein Krankenhaus ...
Vor 150 Jahren gründeten engagierte Menschen das St. Josefshospital in Legden. Seitdem ist das Haus aus dem Dorf nicht mehr wegzudenken. Wie kann man seine Geschichte spannend erzählen, so dass keine langweilige Abfolge von Zahlen und Zitaten entsteht, sondern eine lebendige Chronik, in der die Menschen im Mittelpunkt stehen?
Ich hatte das Glück, mit vielen Menschen sprechen zu können. Ich erhielt Dokumente und Fotos zur Ausleihe. Ich durfte viele Male meinen Recorder einschalten. Vor allem aber: Ich bekam viel Vertrauen geschenkt von Menschen, die ich bis dahin nicht kannte. Sie erzählten mir ihre ganz persönlichen Erlebnisse. Und sie reichten mich an die nächste Person weiter. „Haben Sie schon mit Frau X. gesprochen? Die kann Ihnen auch noch etwas erzählen …“ Das halbe Dorf war an diesem Buchprojekt beteiligt, so kommt es mir vor.
Von Februar 2021 bis April 2022 habe ich daran gearbeitet. Den Auftrag hatte mir die Leitung des Altenwohnhauses St. Josef gegeben – so heißt das Haus heute.
Nun ist das Buch fertig. Darin enthalten sind unzählige Geschichten von Müttern und Ordensfrauen, Bauern und Arztkindern, Altenpflegerinnen und Reinigungskräften, Leitungsstellen und Hausmeistern, Bewohnern und trauernden Angehörigen, Nachbarn und Weggezogenen.
Zusammengenommen erzählen sie die Geschichte des Hauses. Und ein bisschen auch die Ortsgeschichte. Denn „St. Josef“ war und ist in Legden tief verwurzelt. Mehr noch: Bismarck und zwei Weltkriege, die Düsseldorfer Krankenhauspolitik und überhaupt die deutsche Zeitgeschichte – sie alle haben ihre Spuren hinterlassen.
Es war unmöglich, diese gesamte Fülle zwischen zwei Buchdeckeln unterzubringen. Aber immerhin: Auf 188 Seiten kann nun jeder nachlesen, was in 150 Jahren geschah. Mehr dazu